11 Uhr ist zu früh!
5. Juli 2009 von

Mikael Agopov war pünktlich
Hat die FIDE richtig entschieden und die einstündige Karenzzeit gestrichen? Beim Großmeisterturnier in Berlin, entschieden wir uns für die Ausnahme von der Regel und behielten die alte Regelung bei. Die Spieler nutzten das natürlich in der heutigen 2. Runde aus und so waren “in der Morgendämmerung um 11″ erst fünf der zwölf Spieler an den Brettern. Für mich als Fotograf, dem ohnehin nur eine Viertelstunde mit Blitzlicht zugestanden wird, war das natürlich ein Desaster. Sollte ich die leeren Bretter auf die Speicherkarte bannen?
Sind Schachspieler aufgrund der jahrzehntelangen Karenzzeitregelung disziplinlos geworden oder haben sie soviel um die Ohren, das sie nie pünktlich aus dem Haus kommen? Hilft es vielleicht, etwas früher aufzustehen, um alle Tätigkeiten am Morgen unter den Hut zu bringen?

Leere Bretter soweit das Auge reicht
Schiedsrichter Uwe Bade erzählte mir vorhin eine kleine Episode. Er hatte ja um 11 nicht soviel zu tun und stand deshalb im Hotelfoyer rum, als ihn ein Passant von der Straße ansprach, ob er wohl im Hotel die Toilette benutzen dürfe. Dabei trug Uwe keine Hotelkleidung, sondern nur sein Olympiahemd mit Schlips. Er war nicht schlagfertig genug, um für die WC-Benutzung eine Gebühr zu verlangen…
Im Kommentatorenraum bringt sich gerade Michael Schulz ins Schwitzen. Die Klimaanlage läuft zwar, aber die rund ein Dutzend Zuschauer erzeugen soviel Wärme, das keine richtige Wohlfühl-Atmosphäre aufkommt.
Uwe Bade erzählt mir gerade, das Robert Rabiega schon längere Zeit überlegt, ob er einen Abtausch annimmt, den Ilja Schneider eingeleitet hat. Rabiega steht seiner Meinung nach schon etwas schlechter.